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Verklebte Gehäuse, keine Ersatzteile, geplante Obsoleszenz sowie eine ungerechte Verteilung von Wissen und Infrastruktur: Technik ist schon immer auch eine Frage der Macht und hat große Auswirkungen auf unsere Umwelt. In den letzten Jahrzehnten ist die Produktion immer globaler geworden. Verbraucherinnen und Verbraucher bekommen kaum noch Informationen zu den Geräten, die sie erwerben und täglich nutzen. Daraus entstehen Abhängigkeiten und die Frage, wem das Smartphone oder Auto am Ende wirklich gehört. 

Das muss sich ändern. Wir suchen Menschen, die die emanzipatorischen Möglichkeiten von Technik stärken möchten, indem sie Dinge entwickeln, die repariert, verstanden und dezentral, mit Hilfe mittlerer Technologien in lokalen Kreisläufen produziert werden können.

Um solche Projekte Wirklichkeit werden zu lassen vergeben wir in einer ersten Runde sechs mal 9.500€ und unterstützen euch während des Entwicklungsprozesses, zum Beispiel, indem wir euch eine mobile Werkstatt zur Verfügung stellen. Denn für die Umsetzung eurer Projekte empfehlen wir die Zusammenarbeit mit einer Offenen Werkstatt, damit ihr auf eine geeignete Infrastruktur zurückgreifen könnt und von Beginn an in einer Community arbeitet. Ist kein Maker- oder Hackerspace in Reichweite, unterstützen wir euch. 

Das Ergebnis der Förderung und eurer Projektarbeit ist eine frei lizenzierte Dokumentation, die du der Allgemeinheit zugänglich machst. Außerdem sollte euer Projekt ein gesellschaftliches Problem adressieren, das durch Open Hardware breiter gelöst werden kann – zum Beispiel in den folgenden Bereichen:

Energie: Dabei wird vor allem ein Fokus auf Kleinenergiesysteme gelegt, die mit wenigen Mitteln aufgebaut und eingesetzt werden können. Es geht um Fragen der niederschwelligen und dezentralen Gewinnung, Speicherung, Verteilung und auch effizienten Nutzung von Energie.

Mobilität: Hier geht es um innovative und ressourcenschonende Mobilitätskonzepte, die auch für den ländlichen Raum geeignet sind – von (Lasten)-Fahrrädern über Gütertransport bis hin zu dezentralen Sharing-Technologien.

Gesundheit: Im Fokus stehen nicht rezept-/zulassungspflichtige Hilfsmittel etwa für Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen, sowie das Tracking von gesundheitsrelevanten Zuständen (mit Datenautonomie).

(Experimental-)Wissenschaft: Gemeint sind leicht reparierbare und reproduzierbare Messsysteme, praktische Hilfsmittel für wissenschaftliche Experimente oder anderweitige Labormaterialien, besonders zur Anwendung im Bereich Citizen Science.

Ernährung: Hier geht es um die Bedarfe der Lebensmittelproduktion, z.B. um technische Hilfsmittel für kleine, mittlere aber auch größere Landwirtschaftsbetriebe. 

Bildung: Im Fokus steht der Komplex Maker-Education in den Bereichen technikbasierte Jugend- und Erwachsenenarbeit, Schule und Hochschule sowie die Frage, wie das Interesse an offener Hardware mit Hardwareprojekten gestärkt werden kann.

Textilien: Hier geht es um Mode und Bekleidung, die z.B. auf Modularität, niederschwellige Produktion oder auf besondere Anwendungsgebiete wie z.B. spezielle Schutzkleidungen ausgerichtet ist.