Eine kleine Geschichte offener Hardware
Open Hardware ist keine neue Idee. Auch wenn es um 1997 erstmals Aktivitäten im Zusammenhang mit „Open Source Hardware“ gab, ist doch das Veröffentlichen von Bauplänen und das Teilen von Wissen um phsysiche Objekte weitaus älter, als Computer Software. Bekannt sind beispielsweise die Zeichnungen von Leonardo da Vinci, das Werk „De re metallica“ von Georius Agricula oder das „Lexikon der gesamten Technik“ von Otto Lueger. Eines der ersten kommerziell vertriebenen Geräte war der Bausatz „Heinzelmann“, den Max Grundig nach dem 2. Weltkrieg verkaufte und maßgeblich zum Erfolg der späteren Firma beitrug.
2003
Nathan Seidle zeigt, wie er zu Open Hardware gekommen ist und daraus das erfolgreiche Unternehmen SparkFun gemacht hat. Außerdem geht er auf zahlreiche Mythen ein, die mit Patenten einhergehen und plädiert dafür, offener zu wirtschaften.
Die gesellschaftliche Vision, die mit Open Hardware einhergeht, ist allerdings jünger und in den letzten Jahren zu konkreten Erfolgsgeschichten herangewachsen. Wir zeigen im Folgenden verschiedene Beipiele, die zeigen, wie offene Technologien Teil einer zukunftsfähigen Gesellschaft werden. Wenn ihr weitere Beispiele und Videos kennt, dann schickt sie uns gerne zu!
2005
Vor ca. 17 Jahren entwickelte Adrian Bowyer mit einem Team den 3D-Drucker RepRap. Er gilt als einer der ersten Open Hardware 3D-Drucker und trug stark dazu bei, dass sich der 3D-Druck weltweit verbreitete. Josef Průša, Teil des Entwickler-Teams, startete mit dem Prusa i3 und seinen Nachfolgern die heute weltweit bekannte Firma Prusa, die noch immer die Designs ihrer Drucker als Open Hardware zur Verfügung stellt.
2005
Basierend auf einem von Hernando Barragán entwickelten Board, Wiring, wurde 2005 von Massimo Banzi und David Cuartielles der erste Arduino entwickelt. Arduino ist eine aus Soft- und Hardware bestehende Physical-Computing-Plattform. Beide Komponenten sind quelloffen, also Open Source. Mit ihnen lassen sich leicht Prototypen entwickeln. Damit sind die Arduino-Komponenten gewissermaßen eine Basistechnologie für Hardware. Mit ihnen wurden weltweit tausende Projekte realisiert.
2011
Marcin Jakubowski gerhört mit seiner Organisation und weltweit aktiven Community „Open Source Ecology“ zu den Pionieren der Open Hardware Entwickler. Mit dem „Civilization starter kit“ startete er und viele andere eine Sammlung von Maschinen, die insbesondere für die Landwirtschaft vorgesehen sind.
2011
Die CERN Open Hardware Licence (kurz OHL) ist eine Lizenz für die Bereitstellung freier Hardware. Sie ähnelt der GNU General Public License und kann von jedem interessierten Nutzer für eigene Projekte kostenlos eingesetzt werden. Mit der Lizenz und zahlreichen Projekten hat das Kernforschungszentrum maßgeblich zur Entwicklung von Open Hardware beigetragen und ist auch ein glühendes Beispiel für das Potenzial von freier Hardware im Wissenschaftsbereich. In einer Veröffentlichung haben sie gezeigt, wie erfolgreich sie damit Wissenstranfer betreiben.
2015
Bram Geenen zeigt anhand verschiedener Beispiele, wie Open Hardware partizipative Technikentwicklung ermöglicht. Die führt zu Ergebnissen, die ohne die Mitarbeit von zahlreichen Freiwilligen aus der Zivilgesellschaft, Firmen und Wissenschaftler*innen nicht möglich gewesen wäre.